Filter

Original Ersatzfilter oder billigere Plagiate?
Luftfilter sind wesentliche Elemente in raumlufttechnischen Anlagen zur Sicherstellung
einer guten Innenraumluftqualität und der Anlagenhygiene. Filternachbauten sind preislich oft attraktiver, haben aber mit dem Original nichts gemein. Der Preis für Originalfilter basiert auf wichtigen Gründen, die ein billigeres Plagiat einfach nicht bieten kann. 
  1. Die vom Gerätehersteller verwendetet Filter müssen von DIBt zugelassen sein hinsichtlich Brandschutz und Hygiene. Um eine Zulassung zu erhalten müssen die Filter der Baustoffklasse B2 entsprechen und einen Brandtest nach DIN 4102-1 bestehen. Ferner müssen alle verwendeten Stoffe und Materialien des Filters (Filterflies, Rahmen, Dicht- und Klebstoffe) nachweislich frei von gesundheitsgefährdenden Stoffen sein. Die Zulassung der Geräte steht in unmittelbarer Verbindung mit den Filtern. Wird ein anderer Filter als das Original verwendet, verliert das Gerät seine bauaufsichtliche Zulassung. 
  2. Die Filter unserer Geräte sind individuell für das jeweiligen Gerät konzipiert in Hinsicht auf den Druckverlust (Luftmenge). Dafür ist die Filterfläche dem verwendeten Material anzupassen. Der richtige Druckverlust über die Filter der beiden Luftrichtungen ist wichtig für die interne Leckage des Gerätes (Druckdifferenzen im Gerät) und das Luftmengenverhältnis (Balance zwischen Zu- und Abluft). Die Gerätekennlinien und die Ventilatorenansteuerung für die Luftmengenregelung wurden in aufwändigen Labortests ermittelt und sind Basis für Kataloge, Auslegungstools und die Software der Geräteregelungen. Andere Filter mit anderen Eigenschaften verändern das Verhalten und die Luftmengen der Geräte definitiv. Ein Plagiat mit denselben Eigenschaften zu finden ist wie ein 6er im Lotto. 
  3. Falsche Filter können aufgrund anderen Materials oder geringerer Filterfläche einen höheren Druckverlust verursachen. Höherer Druckverlust zieht, zusätzlich zu 2.), einen höheren Stromverbrauch des Gerätes nach sich. Denn der Aufwand für den Ventilator, die Luft zu befördern, wird höher.
  4. Hersteller von Geräten müssen die Filterklassen nachweisen und dokumentieren. Sie werden von der Marktaufsicht kontrolliert und müssen daher auch ihre Lieferanten kontrollieren um eine sichere und konstante Qualität gewährleisten zu können.
  5. Feinfilter müssen eine Abdichtung zum Gehäuse hin haben, damit keine ungefilterte Luft am Filter vorbei strömen kann. Je besser die Filterklasse, desto besser muß die Dichtung sein. Das Original hat die passende Dichtung zum Gerät!

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Luftfilter sind wesentliche Elemente in Raumlufttechnischen Anlagen zur Sicherstellung einer guten Innenraumluftqualität und der Anlagenhygiene. Seit dem 01.07.2018 sind die Prüfnormen und die Qualifizierungen von Luftfiltern von der EN 779 auf die ISO 16890 umgestellt. Die neue ISO 16890 bewertet, anders als die EN 779, die Wirksamkeit von Luftfiltern gegenüber den verschiedenen Feinstaub-Fraktionen PM1, PM2.5, PM10 und Coarse (Feinstaub bis 1μm, bis 2.5 μm, bis 10 μm und Grobstaub). Diese PM (Particulate
Matter) Feinstaubwerte werden analog auch in der Bewertung der Außenluft-Qualität verwendet. Es kann also ein Filter, passend zur vorhandenen Außenluftqualität gewählt werden.
Die Filterklassengruppen ISO ePM1, ISO ePM2,5, ISO ePM10 sowie Grobstaub mit ISO coarse ersetzten damit die bisherigen Filterklassen G1 bis F9. Betreiber und Planer von Raumlufttechnischen Anlagen können mit der neuen Prüfnorm und deren Klassifizierungssystem wesentlich einfacher als mit der EN 779:2012 bedarfsgerechte Filterlösungen auswählen. Im neuen Prüfungs- und Klassifizierungsverfahren wird das Abscheideverhalten hinsichtlich aller in der Außenluft vorkommenden Partikelgrößen zwischen 0,3 und 10 µm ermittelt, statt wie bisher ausschließlich mit Partikel der Größe 0,4µm. Damit orientiert sich die Norm stärker an den realen Einsatzbedingungen.
Bei der Auswahl von Filtern in Bezug auf die gewünschte Luftqualität ist die neue Gruppeneinteilung deutlich anwenderfreundlicher. Es gibt vier Filtergruppen für die eine Ausweispflicht mit der prozentualen Abscheideleistung des Filters im zugehörigen Spektrum gegeben ist.
Beispiel: Die Klasse ISO ePM1 75% weist eine Abscheideeffizienz (e) gegenüber Partikeln ≤ 1 µm von min. 75% auf. Filter deren Abscheideleistung geringer als 50% bei PM10 ist, werden den Grobstaubfiltern ISO coarse zugewiesen.
Klasse
Effizienzbereich
Beispielpartikel / Feinstaub
ISO ePM1ePM1,min >= 50%Viren, Bakterien, Nanopartikel, Ruß (v. fossilen Brenstoffen), Seesalz, Ölnebel
ISO ePM2,5ePM2.5,min >= 50%Bakterien, Pilz- & Schimmelsporen, Pollen, Tonerstaub
ISO ePM10ePM10 >= 50%Pollen, Gesteinsstaub, Stäube v. Feldbewirtschaftung
ISO CoarseePM10 <50%Sand, Flusen, Flugsämlinge, Haare etc.


Über die Atemluft nimmt der menschliche Körper eine Vielzahl von Partikeln und Stäube auf. Insbesondere kleine Partikelfraktionen stellen in der Anzahl die Mehrheit dieser Partikel und können über die Alveolen bis in das Blut sowie Organe gelangen. Filter im Geltungsbereich der ISO 16890 reduzieren die Partikelmengen im Bereich >0,3 µm um bis zu >90%. 
Sehr viele Richtlinien, Normen und Verordnungen nehmen Bezug auf die Filterklassifizierung der EN 779 und werden in den nächsten Jahren wohl nur sukzessive umgestellt werden können. Deshalb stellt sich zunehmend die Frage einer Vergleichbarkeit, wenn Luftfilter mit neuer Klassifizierung zum Einsatz kommen.
Eine einfache begründete Übersetzung von alten auf neue Klassen scheitert wegen der unterschiedlichen Bewertungsmethodik. Eine korrekte Überführung muss zukünftig in der jeweiligen Anwendungsnorm für die Filter erfolgen.
Orientierungshilfe zum Vergleich der Filterklassen alt und neu:
EN 779: 2012
ePM 1
ePM 2,5
ePM 10
M55% - 35% 10% - 45% 40% - 70%
M610% - 40%20% - 50%60% - 80%
F740% - 65%65% - 75%80% - 90%
F865% - 90%75% - 95%90% - >95%
F980% - 90%85% - 95%90% - >95%

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